Samstag, 21. März 2015

REZENSION "Gefährliche Wünsche" von Natalie Luca

Schuld ist nur diese dumme Wette: Weil die siebzehnjährige Lori zu schüchtern ist, um Jungs anzusprechen, muss sie die hässlichste Lampe auf dem Markt kaufen. Als kurz darauf ein leibhaftiger (und auch noch gutaussehender!) Dschinn vor ihr auftaucht, traut sie ihren Augen nicht. Sie soll sich etwas wünschen. Aber was? Während Lori noch grübelt, bringt der Lampengeist sie in eine peinliche Situation nach der anderen. Als dann noch ein fremder Junge an ihrer Schule auftaucht und beginnt Fragen zu stellen, weiß Lori nicht mehr, wie sie aus der Affäre wieder herauskommen soll.


Seitenanzahl: 309
Preis: 3,99 EUR
ISBN: 978-3-646-60103-9
Verlag: Impress


Cover:

Die Kombination der Farben gefällt mir sehr gut. Ebenfalls die Lampe ist so, wie man sie beispielsweise aus Filmen kennt. Die junge frau wirkt schüchtern und strahlt trotzdem etwas liebenswertes aus. In meinen Augen ein tolles und passendes Cover zur Geschichte.


Meinung:

Lori ist ein Mauerblümchen, die mit geringem Selbstvertrauen auch ihr äußeres ganz klein hält. Sie ist etwas kräftiger gebaut und versucht ihre "Speckrollen" unter weiten Shirts zu verstecken. Diese Kombination veranlasst manche Schüler dazu, sie zu kränken, da Lori auch nicht die Schlagfertigkeit hat, etwas darauf zu erwidern.
Warum muss sich diese dumme Kuh an jeden Jungen ranschmeißen, der mir gefä.... ich meine, warum muss sich diese dumme Kuh an jeden Jungen ranschmeißen?
Das Buch greift viele alltäglich Probleme auf, die darauf basieren, dass wir ein Bild von "schön" geschaffen haben, dass nicht viele Abweichungen zulässt. Sicherlich ist das nicht bei allen so, doch häufig vertreten und wenn man dann noch wie Lori so ein geringes Selbstwertgefühl hat, ist es für die Betroffenen die unter den wirklich "unschönen" Menschen leiden müssen ein tag täglicher Kampf. Für mich macht einen schönen Menschen nicht sein Aussehen aus, sondern sein Charakter. Das ist es was, wichtig und entscheidend ist. 
Lori hat tolle Freundinnen. Julia und Becky sagen ihr offen, was sie von den Kommentaren der Schüler halten. Eine nicht immer angenehme Situation aber letztendlich besser, als immer alles schön zu reden und die eigene Freundin ins offene Messer laufen zu lassen.

Loris Mutter ist eine freundliche Person, keine Frage. Doch wo ihre Abwesenheit durch ihren Job Lori schnell hat selbständig werden lassen, glaube ich auch, dass ihr die Bezugsperson gefehlt hat. 

Ich sehe es ihr förmlich an, wie in ihrem Kopf die Fragen explodieren und wie sehr sie sich zusammenreißt, um keinen pädagogischen Fehler zu machen und mich zu verschrecken, indem sie zu viel Interesse zeigt. Zumindest warnen die Elternratgeber-Kolumnen in den Frauenzeitschriften, die sie immer liest, vor so einem Verhalten.
Wo die Liebe hinfällt, dass kann man sich wirklich nicht aussuchen. Wer kennt es nicht, dass wir jemandem über den Weg laufen und denken "wow" was für ein Mann. Dieser Mann bei Lori ist Alex. Doch hier kann ich sie nicht so ganz verstehen. Er macht zwar nicht bei den fiesen Attacken der Schüler mit, hilft ihr jedoch auch nicht. 
Als letztendlich rauskommt, woher seine Zurückhaltung rührt, kann ich ihn besser verstehen. Das Gefühl von Zugehörigkeit ist menschlich und dadurch tun wir Dinge die wir selber nicht für gut erachten. Aus diesem Käfig auszubrechen, beweißt dann aber doch sehr viel Stärke und es sei gesagt, besser spät als nie. 

>>Es ist ihr Gift, das dich erröten und stottern lässt. Wenn du dich allerdings mit Menschen umgibst, in deren Nähe zu einfach du selbst sein kannst, dann stärkt das dein Selbstvertrauen [...]<<
Omar ist ein Charakter, der Lori von Anfang an zu Seite gestanden hat. Ungeachtet dessen, was seine neuen Mitschüler vielleicht über ihn denken mögen. Trotzdem er sich immer vorbildlich verhalten hat, war ich ihm gegenüber doch lange skeptisch. Zuviele Geheimnisse die ihn umwoben haben, haben es mir schwer gemacht seine Beweggründe nach zu vollziehen. 

>>Ich habe geblufft.<< Er wirft mir einen überraschten Blick zu und verdreht die Augen. >>Na großartig.<< 
Mythen haben mich schon immer sehr interessiert. Doch auch hier hat man wieder gesehen, dass zu viel Wert auf das gelegt wird, was im Laufe der Zeit weiterverbreitet wurde. 

Eine spannende Geschichte mit Lori als beeindruckendem Hauptcharakter und einer Gefahr, dessen Intensität sie sich nicht bewusst ist.



Charaktere:

Lori erhält durch den Dschinn die Chance ihr Leben zu etwas besserem zu wenden. Doch letztendlich ist es sie selbst, die aufgrund eiserner Willensstärke alles zum positiven verändert.

Der Dschinn ist nach vielen Jahrhunderten Gefangenschaft griesgrämig und anfänglich kein so guter Freund. Doch mit der Zeit taut er auf und versucht Lori ein guter Diener zu sein. Leider ist gut gemeint, nicht immer gut gemacht.

Omar führt einen Auftrag aus, der nicht nur sein Leben in Gefahr bringt. Doch wer hätte gedacht, dass er dadurch die unscheinbare Schale eines Mädchens durchbricht, in dessen inneren ein wunderschöne Diamant verborgen liegt?

Alex ist selbst erst vor kurzem neu in die Klasse gekommen und hat am eigenen Leib erfahren, wie schwer es ist Anschluss zu finden. Ungeachtet dessen, was er selbst für richtig und falsch hält, wird er zum Gruppentier und steht im Schatten seiner Clique. 


Schreibstil:

Natalie Luca hat einen tollen und abwechslungsreichen Schreibstil. Wieder einmal hat mich die Autorin in ihre Welt entführt und dort gefesselt. "Gefährliche Wünsche" ist in meinen Augen auch ein Buch, dass dazu beiträgt, den nötigen Mut aufzubringen, sein Leben in eine andere Bahn umzulenken, so wie Lori es in der Geschichte gemacht hat. 
Die Reihe von "Nathaniel und Victoria" gehört mit zu meinen Lieblingsbüchern. Das was ich hier ein wenig vermisst habe, ist dass die Nebencharaktere für mich zu oberflächlich gehalten waren und ich als Leser so keine wirkliche Bindung aufbauen konnte. 
Die Reise von Lori ist jedoch noch nicht zu Ende und ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung =)



Bewertung:





Zur Autorin:

Natalie Luca lebt und arbeitet in Österreich. Seit dem Abschluss ihres Wirtschaftsstudiums widmet sie sich vermehrt dem Schreiben, ihrer Leidenschaft seit frühester Jugend. Dabei inspirieren sie besonders ihre ausgedehnten Reisen in ferne Länder. „Unter goldenen Schwingen“ war Natalie Lucas Debütroman und bald schon so beliebt, dass Nathaniel und Victoria zu einer ganzen Reihe angewachsen sind.

- CARLSEN -



Weitere Bücher:










Rezension
*Unter goldenen Schwingen*
*Unter höllischem Schutz*
*Unter irdischem Siegel*

*Unter venetischer Sonne*
*Unter südlichen Sternen*




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