Mittwoch, 21. Dezember 2016

REZENSION "Le Petit Jouet - Leidenschaft" von Vivien Johnson



Sie kommt mit seiner Welt nicht klar. 
Er ist sich keiner Schuld bewusst. 
Sie hat Gefühle für ihn. 
Er vermisst sie. 

Werden Amelia und Ethan wieder einen Weg zueinander finden? Und ist Ethan bereit seine Welt für sie aufzugeben?



Seitenanzahl: 154
Preis: 2,99 EUR [P] ; 9,99 EUR [P]
*Buch*



Ethan ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Er steht im Widerspruch mit sich und seinen Gefühlen. Sowohl Amelia, als auch Ethan leiden unter der Trennung, doch während Amelia den Anschein wahrt ihr Leben dennoch weiterhin in geordnete Bahnen zu lenken, lässt sich Ethan vollkommen gehen. Dies zeigt uns als Leser, dass Ethans abwehrendes Verhalten sich seine Liebe ihr gegenüber zu gestehen, viel tiefer liegt, als wir es bisher erahnen können. 
>> [...] Ob du den Weg mit ihr zu Ende gehst, das ist deine Entscheidung. Aber jetzt wieder in dein altes Leben zurückzugehen wird dich und auch sie an den Abgrund treiben und ich weiß, dass einer von euch beiden springen wird und nicht mehr daraus hervorkommen wird.<<

Finley steht zwischen den Fronten. Seine Gefühle für Amelia haben sich nicht geändert, dennoch ist er ihr ein wahrer Freund, der seine Wünsche hinten anstellt, um Amelia unter die Arme zu greifen und Ethan die Augen zu öffnen. Letzten Endes hingegen, scheint auch er vor eine Wahl gestellt zu werden, zu der er durch Ethans Verhalten gedrängt wird. Die beiden Männer verbindet eine jahrelange Freundschaft, die durch den Schauspieler einen Knacks bekommen hat, trotz alle dem, hat Finley ihn niemals hängen lassen. 

Ethan versucht Amelia zurück zu gewinnen, doch die Aussicht auf Erfolg scheint von vorne herein zum Scheitern verurteilt. Er hält Amelia auf Distanz und redet sich dabei selbst ein, dass er dies nur macht um sie vor dem Presserummel zu bewahren. Wie mein weitergehend erkennt, ist dies jedoch nur ein Vorwand, denn obwohl er Gefallen an den Veränderungen findet, die Amelia in ihm bewirken, verwehrt es sich diesen, in dem er sich wieder und wieder vor Augen führt, dass die Familie über alles geht und Amelia kein Teil davon ist.

Sein Bruder hingegen hat erkannt, was er längst nicht wahr haben will. Die Liebe ist, was zählt. Die jedes Tief ausgleicht und einem auffängt. Ethan hat ihm ein Versprechen gegeben, ist allerdings nicht bereit dieses auch zu halten, da ihn seine eigenen Vorsätze zu sehr gefangen halten.

In dem Schauspieler schlummert etwas, dass nach und nach an die Oberfläche gelangt, von ihm allerdings immer wieder zurück gedrängt wird. Beim Versuch seiner Emotionen zu entfliehen schlägt er dabei so über die Strenge, dass ich ihn kaum wiedererkannt habe. Wie es der weitere Verlauf der Geschichte zeigt, ist Ethans familiäres Verhältnis eine Mischung aus tiefer Liebe und Distanz. Einerseits lässt er seine Familie komplett außen vor, während er im nächsten Moment bereit ist, alles aufzugeben, nur eben diese - in seinen Augen - zu schützen. Ein trauernder Mensch schlägt manchmal Wege ein, die man als Außenstehender nicht nachvollziehen kann, denn ebenso wie bei Ethan, verwehrt man sich damit selbst eine wichtige Stütze die einem durch diese schwere Zeit hilft. Auch Amelia schlägt er mit diesem Verhalten erneut vor den Kopf und setzt dem ganzen noch die Krone auf. 


Vivien Johnson hat mit dem zweiten Teil ihrer Trilogie "Le Petit Jouet" wieder einmal für spannende Lesestunden gesorgt. Wir haben hier eine überschaubare Anzahl an Charakteren, die allerdings durchweg mit liebevollen Wesenszügen beeindrucken. Wir erleben hier den Zusammenhalt von Freunden, die Amelia und Ethan einen Schubs in die richtige Richtung geben und einander auffangen, wenn die Emotionen überhand nehmen. 

Mit Finley zeigt die Autorin, was Freundschaft wirklich bedeutet und zwar auch für denjenigen da zu sein, wenn dieser anscheinend vergessen hat, was dieses Wort für eine Bedeutung trägt. 

Obwohl Ethan mich zum Haare raufen gebraucht hat, so hat er hier kein leichtes Päckchen zu tragen und erweckt den Eindruck eines Balls in einem Flipper-Spiel. Er möchte sich für Amelia bessern, ist aber nicht bereit sich auf die Änderungen die in ihm vonstattengehen einzulassen. Man merkt, dass er mit etwas hinter dem Berg hält und erst, wenn er bereit ist sich das einzugestehen und auch Amelia gegenüber offen zu sein, gibt er ihrer Beziehung eine richtige Chance. 

Eine sinnliche Abenteuerreise, große Gefühle und ein vorläufiges Ende, das mich gespannt auf das Finale warten lässt.







Weitere Bücher der Reihe:



Band 1: "Verlangen"       *Rezension*



Band 3: "Hingabe"
Veröffentlichung noch ausstehend


Vivien Johnson





Zur Autorin:

Vivien Johnson lebt im wunderschönen Bremen. Hauptberuflich arbeitet sie als technische Zeichnerin, doch immer mehr wird ihr Laptop zu ihrem besten Freund. 

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